Beurteilung der psychologischen und gesundheitlichen Wirkungen der Umweltfaktoren Farbe und Licht auf Patienten und Personal im Bereich Intensivmedizin auf der Station B2-2 Helios Universitätsklinikum Wuppertal

Projektpartner:

Prof. Dr. Axel Buether
Bergische Universität Wuppertal
Fakultät Design und Kunst

Dr. Gabriele Wöbker
Chefärztin der Klinik für Intensivmedizin
HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal
Universität Witten/Herdecke

Ort und Umfang der Studie:

HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal – Klinik für Intensivmedizin Station B2-2, Umfang: gesamte Station mit 15 Patientenzimmern, 21 Betten und 4 ArztzimmernDie Station B2-2 ist die dritte und zugleich größte Intensivstation, die wir in dem laufenden Forschungsprojekt gestaltet und untersucht haben. Die Ergebnisse aus unserer ersten Studie wurden bei der Umgestaltung der Station B2-2 in die Planung einbezogen.

Zeitraum der Untersuchung: 24 Monate (2018/19)

Forschungsfragen:

  • Welchen Einfluss hat die Farb- und Lichtgestaltung von Intensivstationen auf das
    Wohlbefinden und den Gesundheitszustand der Patienten?
  • Welchen Einfluss hat die Farb- und Lichtgestaltung von
    Intensivstationen auf die Arbeitsmotivation, die Haltung und
    das Wohlbefinden des medizinischen und pflegerischen Personals?
  • Welchen Einfluss hat die Farb- und Lichtgestaltung von
    Intensivstationen auf den Krankheitsstand des Personals?

Zusammenfassung der Ergebnisse:

In allen erfassten Bereichen konnten signifikante Verbesserungen der Aufenthalts- und Erlebnisqualität bei Patienten und Personal beobachtet und nachgewiesen werden. Der Krankheitsstand des Personals auf der Station sank innerhalb eines Jahres um 35,37 % im Vergleich mit beiden Vorjahren. Der akute Fachkräftemangel verleiht diesem Ergebnis zusätzliche Relevanz.

Bei den Befragungen der Patienten war besonders signifikant:

  • das ärztliche und pflegerische Personal wurde von den Patienten während der Betreuung deutlich entspannter wahrgenommen (Verbesserung um 35,7%)
  • die Intensivstation wirkte nach der Umgestaltung deutlich schöner (Verbesserung um 56,8%), anregender (Verbesserung um 51,4%), einladender (Verbesserung um 50,0%) und wärmer (Verbesserung um 34,6%)
  • die Atmosphäre im Zimmer wirkte auf die Patienten deutlich leiser (Reduktion des Lärmpegels um 48,6%) und weniger hektisch (Verbesserung des Ruhepegels um 40,6%)

Bei den Befragungen des Personals war besonders signifikant:

  • die Zufriedenheit des Personals mit dem Arbeitgeber (Verbesserung um 35,7%)und der Arbeit (Verbesserung um 35,1%) stieg signifikant
  • das Wohlbefinden zeigte sich an der Zufriedenheit mit dem Zustand des Arbeitsplatzes (Verbesserung um 51,2%), des Pausenraums (Verbesserung um 66,7%), der Patientenzimmer (Verbesserung um 48,8%) sowie der Flure und sonstigen Arbeitsbereiche (Verbesserung um 45,2%)
  • besonders stark wirkte sich die Farbgestaltung auf die Beurteilung der Orientierung (Verbesserung um 42,9%), der Farbigkeit (Verbesserung um 58,7%), der Kunstlichtqualität (Verbesserung um 52,4%), der Tageslichtqualität (Verbesserung um 48,7%) und der Identität (Verbesserung um 50,0%) aus

Auswertung der Patientenbefragung

Durchschnittliche Gestaltungsbeurteilung und allgemeine Zufriedenheit der Patienten beider Stationen im Vorher-Nachher-Vergleich (die Patienten beider Stationen wurden nur zu einem Teil erfasst, da nur die ansprechbaren Fälle befragt werden konnten = das Ergebnis ist bedingt repräsentativ, zeigt aber eine eindeutige Tendenz, weitere Studien sind erforderlich)

Auswertung der Personalbefragung

Durchschnittliche Gestaltungsbeurteilung und allgemeine Zufriedenheit des medizinischen Personals beider Stationen im Vorher-Nachher-Vergleich (das Personal beider Stationen wurde nahezu vollständig befragt = das Ergebnis ist repräsentativ)

Verbesserung Krankheitsstand auf der Intensivstation B2-2 nach der farblichen Umgestaltung

Der Erhebungszeitraum umfasst das Mittel aus 2 Jahren vor der farblichen Umgestaltung der Station und einem Jahr nach Abschluss der Maßnahme.
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