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Linda Vollenweider

Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
Seminar: Farbe und Licht im Raum
Frühlingssemester  2017
Betreuer: Florian Bachmann / Marcus Pericin

Abstract

Die Arbeit ‚Lichtwand‘ von Linda Vollenweider ist eine begehbare Installation. Eine erste Variante davon entstand in dem Modul ‚Farbe und Licht im Raum‘ an der Zürcher Hochschule der Künste unter der Leitung von Florian Bachmann und Marcus Pericin und wurde auf der Probebühne des Toni-Areals mithilfe von vier moltonbezogenen Kulissenwänden, einem Profilscheinwerfer und einer Nebelmaschine erstmals umgesetzt.

Mittlerweile wurde die Arbeit weiterentwickelt und hat eine neue Erscheinungsform erhalten: Ein kleines Haus, ein einzelner rechteckiger Raum mit Dach und Tür. Drei Meter lang, zwei Meter breit, zweieinhalb Meter hoch. Von außen ein weißer Quader. Innen komplett schwarz und neblig. Beim Betreten glaubt man, einen formlosen, fast endlosen Raum vorzufinden. Doch sobald man sich an die Dunkelheit gewöhnt hat, entdeckt man eine spaltbreite Öffnung. Sie lässt ein wenig Licht (Profilscheinwerferlicht) herein. Dieses Licht zieht eine schnurgerade Linie diagonal durch den Raum, entlang dem Boden, der Wand und der Decke. Die Nebelmaschine im Raum beginnt zu stottern und entlässt langsam erste Nebelschwaden. Wo die Nebelpartikel auf Lichtstrahlen treffen werden sie sichtbar und heben sich so von der sie umgebenden Dunkelheit ab. Der zunehmende Nebel dient dem Licht als Projektionsmaterie. Vor unseren Augen bildet sich langsam eine Wand. Eine Fläche so zart und flüchtig, dass sie sich ab jedem Windstoß zu kräuseln beginnt. Und doch wirkt sie undurchdringbar.

Eine Wand.

Eine Grenze zwischen zwei Räumen. Sie unterteilt den Raum neu. In zwei Dreiecke, statt nur einem Rechteck. In Diesseits und Jenseits. Eine Grenze aus Licht, so leicht, dass man jederzeit auf die andere Seite treten, oder wie ‚Alice durch den Spiegel‘ in eine Parallelwelt entkommen kann.

Die Grundidee war, einen Raum allein durch Licht neu zu unterteilen, mit dem Licht zu arbeiten, wie mit einem festen Material und ihm eine bestimmte Form zu geben, es zu modellieren, daraus Wände zu bauen. Keine starren Betonwände, sondern lebendige, mit einer sich verändernden Oberfläche. Wenn man die Installation betritt, gelten neue Regeln. Menschen können durch Wände gehen und Licht berühren. Wir können uns wieder fühlen wie in Kindertagen, als wir geglaubt haben, der Indianer im Zelt oder die Prinzessin auf der Burg zu sein, obwohl wir uns bloß auf dem Spielplatz oder im Kinderzimmer befanden. Die Lichtwand ermöglicht uns einen Übertritt in eine andere Welt, in der die Gesetze noch nicht definiert sind.

Zur Person

Linda Vollenweider – Kontakt

Weblinks

  • Zürcher Hochschule der Künste ZHdK – Webseite
  • Farb-Licht-Zentrum FLZ – Webseite
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