Am 13.11.2019 eröffnete die GRIMMWELT Kassel ihre neue Sonderausstellung »Rotes Käppchen, blauer Bart – märchenhafte Farben und Experimente«. 

Sie widmet sich einem bislang wenig erforschten Thema: Die Welt der Märchen ist bunt, doch Farben werden in ihnen überraschend sparsam eingesetzt. Trotzdem – oder gerade deswegen – stechen sie sofort ins Auge: Weißer Schnee kontrastiert mit rotem Blut, ein blauer Bart schimmert unheimlich, ein kleines rotes Käppchen prägt eine komplette Märchenfigur. Die Ausstellung »Rotes Käppchen, blauer Bart« geht den symbolischen und kulturhistorischen Bedeutungen von Farbe nach und schlägt den Bogen von Newton über Goethe, Runge und die Grimms bis zur Typberatung unserer Tage.

Zu der Zeit, als die Brüder Grimm und der Däne Hans Christian Andersen ihre berühmten Märchensammlungen publizierten, erlebte die naturwissenschaftliche Forschung rund um die Physik der Farbe und das menschliche Sehen ebenso eine Blütezeit: Philipp Otto Runge und Johann Wolfgang von Goethe publizierten zeitgleich 1810 ihre Farbforschungen – und sie dichteten bzw. sammelten Märchen. Die Welt der Märchen ist bunt, doch Farben werden in ihnen überraschend sparsam eingesetzt. Trotzdem – oder gerade deswegen – stechen sie sofort ins Auge: Weißer Schnee kontrastiert mit rotem Blut, ein blauer Bart schimmert unheimlich, ein kleines rotes Käppchen prägt eine komplette Märchenfigur. Die Ausstellung »Rotes Käppchen, blauer Bart« geht den symbolischen und kulturhistorischen Bedeutungen von Farbe nach und schlägt den Bogen von Newton über Goethe, Runge und die Grimms bis zur Typberatung unserer Tage. »Das Zusammentreffen von Forschung und Phantasie in der Romantik nimmt die Ausstellung zum Anlass, um der Bedeutung von Farben im Märchen nachzugehen: Warum trägt Rotkäppchen ausgerechnet Rot, und weshalb wirkt ein blauer Bart befremdlich?« so Peter Stohler, Geschäftsführer und Programmleiter der GRIMMWELT Kassel.

Zweifelsfrei – ohne Farben wäre die Welt eine andere, trist und grau oder sogar gänzlich schwarz-weiß. Farben machen unser Leben bunt und verzaubern uns, ganz besonders im Märchen. Hier sind sie zugleich selten und doch überall zu finden: Rotkäppchens berühmte Kopfbedeckung, die nicht minder bekannten Haare von Schneewittchen, Rapunzel und Blaubart oder sehr materiell im Goldklumpen von Hans im Glück. »Die symbolische und kulturhistorische Bedeutung von Farben hat sich oft über Jahrhunderte hinweg entwickelt. Ob bei den Brüdern Grimm, Andersen oder Goethe: Farben werden nicht zufällig gesetzt, sondern haben eine tiefere Bedeutung«, so Dr. Sabine Schimma, Kuratorin der Ausstellung. Doch diese Bedeutung ist keineswegs immer eindeutig und kann abhängig vom konkreten Auftreten der Farben sehr unterschiedlich ausgelegt werden. »Mit der Ausstellung wagen wir dieses Experiment: Wir präsentieren die Symbolik der einzelnen Farben an Beispielen historischer Grafiken und Buchillustrationen und machen sie für den Besucher erfahrbar in Simulationen wie Frau Holles Goldregen oder dem Unendlichkeitsspiegel der blauen Blume der Romantik«, so Schimma weiter. Und die Ausstellung bietet noch eine weitere Ebene: spannende Farbversuche des 19. Jahrhunderts mit Prismen und farbigen Schatten als unterhaltsame Mitmachstationen für Klein und Groß. Die farbenfrohe Kombination aus Märchenbildern, Spielen und Experimenten der damaligen Zeit garantiert eine kurzweilige Entdeckungsreise in ein bisher wenig untersuchtes Thema.

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Das Ausstellungsteam

Geschäftsführer. Programmleiter: Peter Stohler
Peter Stohler ist seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der GRIMMWELT und als Programmleiter auch für die programmatische Ausrichtung des Hauses verantwortlich. Er stammt aus der Schweiz, studierte in Zürich, Amsterdam und London Kunst- und Filmwissenschaft, Weiterbildungen im Kulturmanagement folgten. Als Beauftragter für Kulturprojekte des Kantons Basel-Stadt förderte er von 2007 bis 2013 Kunst, Film, Videokunst, Fotografie und Musik. Zuvor war er Kurator und Museumsleiter in Zürich, Genf und Altdorf. Bevor er in die GRIMMWELT wechselte, leitete er seit 2013 das Kunst(Zeug)Haus Rapperswil-Jona direkt am Zürichsee. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen zu Kunst, Fotografie und Design der Gegenwart.

Kuratorin: Dr. Sabine Schimma
Sabine Schimma studierte Kulturwissenschaften, Vertiefungsrichtung Medien, und promovierte an der Bauhaus-Universität Weimar zu „Ästhetik und Experiment in Goethes Farbstudien“. Sie arbeitete als Kuratorin bei der der Klassik Stiftung Weimar, u.a. für die aktuelle Dauerausstellung zu Goethes Leben und Werk. Seit 2017 ist sie Mitarbeiterin im Bereich Ausstellungen der GRIMMWELT Kassel.

Koordination: Manuela Greipel
Manuela Greipel ist seit 2015 für die Gestaltung in der GRIMMWELT Kassel verantwortlich. Sie studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel und realisiert freiberuflich internationale und interdisziplinäre Projekte im In- und Ausland. Sie bewegt sich in den Bereichen Kultur und Unternehmenskommunikation sowie den Themenfeldern Gestaltung und Kommunikation im Raum, sowie Typografie und Grafik/Editorial Design.

Szenografie und Gestaltung: Christine Krüger, Werner Rien
Archimedes Exhibitions GmbH in Kassel und Berlin plant, entwirft und realisiert Dauer- und Wechselausstellungen für Museen, Science Center und Institutionen. Der Schwerpunkt liegt auf der Inszenierung und Präsentation komplexer Themen, wie sie in Wissenschaft und Forschung, Kultur und Politik vorkommen. Das Leistungsspektrum umfasst darüber hinaus die Konzeption und Entwicklung interaktiver Installationen über das Design bis hin zur Umsetzung: www.archimedes-exhibitions.de

Mitwirkende

Arthandling, Konservatorische Betreuung: Dieter Fuchs, Hans Peter Tewes
Grafik Design Ausstellungsmotiv: Büro Ballmann Weber
Illustratoren und Künstler: Markus Lefrançois (Auftakt-Illustrationen Ausstellungsbereiche), Katrin Nicklas (Carnovsky-Installation Froschkönig, Frau Holles Goldregen, Figuren Magnetwand), Patricia Thoma (blaue Blume)
Leihgeber:
Grimm-Sammlung der Stadt Kassel, Universitätsbibliothek Kassel, Brüder-Grimm-Gesellschaft e. V. in Kassel, Klassik Stiftung Weimar
Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing: Mirko Zapp
Sponsoren: ZEISS Vision Center Kassel, JS Medientechnik GmbH & Co. KG
Technischer Aufbau, Licht, Medientechnik: Armin Jakob, Rolf Tonhäuser
Übersetzung: Neville Williamson; Stephen Corsham (NATIVES)
Vermittlung: Julia Ronge
Verwaltung: Beate Balow, Stefanie Büscher, Lina Schmidt, Timo Vogt

Weitere Mitwirkende: druckRegler, Ebel Tonstudiotechnik, Jenaer Bildungszentrum gGmbH | SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Matthias Marth, Tischlerei Mennickheim, Daniel Rothen, Steger Ausstellungsobjekte, Heiko Wiktor

Kontakt

GRIMMWELT Kassel GmbH
Ansprechpartner: Mirko Zapp (Presse/Öffentlichkeitsarbeit/Marketing)
T +49.561.59861913

www.grimmwelt.de


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